autistische Tendenzen?

Hallo,
mir kommt das alles ganz normal vor. Mein Sohn ist in einem ähnlichen Alter und zeigt viele dieser Verhaltensweisen auch und ich wäre jetzt nicht auf die Idee gekommen, dass er Autist sein könnte. LG Margrit

Keiner der Punkte klingt seltsam. Kinder können auch in einem ganz "normalen" Spektrum unterschiedlich sein. Vor dem Kindergarten würde kein seriöser Arzt eine Autismus-Diagnose abgeben. Genießt doch einfach euren Sohn :)

Mein Kleiner ist jünger, 16 Monate, einiges kommt mir aber schon bekannt vor, daher lese ich mal mit. Hab hier in der Vergangenheit auch schon öfters angefragt, bisher gab es aber immer Mamis von "normalen" Kindern, und auch oft Erzieherinnen, die mich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holen konnten 😊

Meiner hatte mit 11 Monaten mal so ne Mechanik-Phase. Schlüssel in Fahrradschlösser stecken. Stundenlang. Schrauben mochte er eh schon immer, sucht sie und wenn er irgendwo eine entdeckt, streichelt er mit dem Finger drüber. Haben dann einen Bagger zum auseinander schrauben besorgt, da konnte er sich Stunden(!!) mit beschäftigen.

Dann war die Phase vorbei 🤷 Aktuell gehts langsam wieder los.

Tägliche Aufgaben wie Hunde füttern und danach natürlich die Schlüsseln aufräumen sind hier auch der Hit. Sobald Schüssel leer, muss die sofort an ihren Platz. Generell räumt er lieber auf als Papa und ich 😅 er hat ein ausgeprägtes Ordnungsbedürfnis. Auch das liest man hier aber öfter von Kleinkindern.

Wutanfälle haben wir hier ständig, zum Glück meistens (aber nicht immer) schnell vorbei. Am schlimmsten, wenn irgendwas grundsätzliches ihn schon belastet. Also Schmerzen vom Zahnen, Bauchweh oder was auch immer. Dann noch irgend ne Kleinigkei, die ihm nicht passt und schon.wirft er sich auf den Boden und wütet. Hab auch mal nach nem Horrortag ein Haar von mir an seinem Popo gefunden, als das weg war, war Ruhe. Ob es wirklich daran lag? Keine Ahnung. An so nem Horrortag kann er auch mal komplett ausrasten und wüten und wüten.

Das Brummen vorm Einschlafen kenne ich auch, aber nur draußen, z.b. im Tragetuch. Zuhause "braucht" er das nicht. Wenn er brummt und dennoch nicht in den Schlaf findet, z.b. weil zu laut, zu hell, zu kalt, haben wir nen waschechten Meltdown. Er schreit dann wie am Spieß, leidet sichtlich. Das tut einem in der Seele weh, ihn so zu sehen. Zum Glück wissen wir es ja und meiden solche Situationen von vornherein, alle paar Wochen gibts aber doch mal ne Situation, in der wir nicht schnell genug weg können 😕

Wasser ist hier auch total toll, das liest man hier ja aber öfter von Kleinkindern. Wenn ich ungestörte Zeit für den Haushalt brauche, stelle ich den Lernturm ans Waschbecken, paar Becher und Schüsselchen dazu & lasse das Wasser ganz leicht tröpfeln. Er baut dann manchmal richtige Wasserläufe mit Becher in Schüssel auf Becher etc und kann da easy mal ne halbe Stunde zuschauen, wie das Wasser da runter tröpfelt. Highlight ist dann wenn alles endlich voll gelaufen ist und er es ausschütten kann.

Arme wedeln ist immer die Frage... Hast du den Eindruck, dass er das kontrollieren kann? Also: macht er das absichtlich, weil er irgendwas versucht zu tun oder mitzuteilen? Also: schimpft er durch Arme wedeln?

Oder hat er in dem Moment gar keine Kontrolle über seinen Körper? Letzteres haben wir hier in den letzten Wochen öfter, wenn er überreizt ist. Dann wackeln die Arme einfach und oft nickt auch der Kopf. Er ist in dem Moment offenbar völlig in Gedanken versunken und der Körper macht einfach. Wenn ich ihn dann anspreche oder anstupse ist es, als hätte ich ihn aufgeweckt. Ich muss gestehen, das macht mir Gedanken.

Bei uns gibts die Verdachtsfälle für Neurodiversität in beiden Elternfamilien, daher bin ich natürlich übertrieben wachsam 🫠




PS: habs gerade nochmal durchgelesen, das liest sich ja fürchterlich 😂 er ist ein wunderbarer kleiner Mensch, kann schon soooo viel, kommuniziert klar und deutlich was er will, kann vieles bereits in seinen zwei Sprachen sagen, und was er nicht sagen kann, erklärt er durch Gestik ganz klar und deutlich. Meist ist er ein zufriedener kleiner Grinsekäfer und wir platzen vor Stolz 🥰🥰🥰 er plant Aktionen penibel, z.b. hat er neulich erklärt, dass ich die Hundeleinen halten soll, damit Papa die Hände frei hat, um ihn auf dem Bobbycar zu schieben... solche komplexen Dinge durchdenkt er, plant sie Schritt für Schritt und bleibt dann konsequent dran, bis er sein Ziel erreicht hat. Ähnliches, wenn er zum Schaukeln in den Garten möchte & alles dafür vorbereitet. Wir staunen da immer wieder und sind so so so stolz.
Das musste jetzt doch auch nochmal gesagt werden 😅

Ich sehe keine Häufung von Auffälligkeiten. Hast du schon in echt mal ein tatsächlich autistisches Kind gesehen? Die haben von dem, was du vermutlich irgendwo im Internet gefunden hast und dir gedacht hast, dass von zehn dort aufgezählten Auffälligkeiten zwei oder drei auf dein Kind zutreffen, acht oder mehr, also quasi durchs Band alles.

Ich verstehe null, was an den aufgeführten Sachen nicht „normal“ sein sollte. Klingt original wie unser gleichartiger Sohn und wir finden es toll und sind stolz, dass er so ein ordentliches und cleveres Kerlchen ist, das sich schon so viel merken kann💕

Interessiert mich wirklich: was findest Du an „da bin ich“ seltsam und wie sollten sich Kinder in dem Alter ausdrücken?

"er hat mit 18 Monaten angefangen zu sprechen, spricht jetzt 4 Wort-Sätze und drückt sich dabei manchmal seltsam aus (er sagt zb ‚da bin ich‘ und zeigt auf sich selber)"

Was daran ist für dich autistisch?

Was hat das denn mit Autismus zu tun?

Puh, da muss ich mich wirklich zusammenreißen wie ich mich nun ausdrücke.
Natürlich habe ich auch schon in Foren nach Antworten gesucht. Aber nie eine gefunden.
Nächte gegoogelt, wurde daraus nie schlauer.
Meine Tochter steckt mitten in der Diagnostik. Nur als Beispiel, sie ist 3 und kann in keinster Weise kommunizieren, kein Wort, kein Kopfschütteln, nichts. Soziales Verhalten? 0,0.
Und viele weitere Symptome. Sogar in unserem Fall ist die Diagnostik ein sehr langer und steiniger Weg der Nerven und Kraft kostet. Es würde nie jemand, weder Ärzte, Therapeuten etc. sich so weit aus dem Fenster lehnen um mit solch einer Diagnose um sich zu schmeißen, lediglich der Kinderarzt hat uns geraten einen Spezialisten zu kontaktieren, einfach zum „abklären“.
Ein Kinderpsychologe der darauf spezialisiert ist braucht einige Sitzungen, wenn nicht sogar Monate oder Jahre für die Diagnostik.
Also, wie kommst du darauf dass die hier jemand eine Antwort geben könnte, zudem klingeln deine „Symptome“ nach einem ganz normalen Kind mit ganz normalen Phasen. Wenn du dir sorgen machst, lass dich vormerken für einen Termin, dafür braucht man nichtmal eine Überweisung aber ggf. Wartezeiten bis zu einem Jahr oder länger. Aber Foren nützen dir nichts. Glaube mir.

Alles liebe wünsche ich euch!