Angst vor Klassenfahrt

Hallo,
Bei meiner Tochter 7. Klasse Realschule, 13 Jahre steht nun eine Klassenfahrt an.
Durch die Corona Pandemie ist es wirklich die allererste für sie. Es geht 5 Tage nach Österreich.
Nun hat sie schon seit Tagen Bammel und ist am Weinen, weil sie sich so fürchtet, dort schrecklich Heimweh zu bekommen.
Natürlich ist ihr das alles sehr peinlich, sie möchte gerne mit, aber bereits bei dem Gedanken daran, von uns getrennt zu sein, laufen die Tränen...🥺
Wir als Eltern haben sie bestärkt mitzufahren, haben ihr Mut zugesprochen und gemeinsam im Internet die Interkunft angeschaut.
Leider müssen die Schülerinnen dort ihre Handys abgeben, was ihr zusätzlich Sorgen bereitet, weil sie so gar nicht mit uns in Kontakt bleiben kann.
Habt Ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wird das Heimweh mit der Zeit besser? Ich möchte, daß es trotz Allem ein schönes Erlebnis für sie wird und sie die Angst vielleicht ein bisschen überwinden kann...

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Ich finde es ganz wichtig, das man vermittelt, das Heimweh eben nichts schlimmes ist.....das es dazu gehört, aber sich davon nicht alles versauen lässt.
Wäre es nicht schlimm, wenn man sein zuhause überhaupt nicht vermissen würde? Da ist es eben doch am Schönsten und so soll es sein.

Heimweh ist die Sehnsucht nach dem gewohnten Umfeld, den bekannten Geräuschen...nach allem was einem wichtig ist. Heimweh ist toll, denn dann weiß man, das man ein wunderbares Zuhause hat.

Und trotzdem, außerhalb seines "Safe Space" gitb es so viele schöne Orte und tolle Dinge, die man erleben kann udn sehen sollte....immer mit der Vorfreude wieder Heim zu fahren....eben Heimweh.

Heimweh ist im Allgemeinen viel zu negativ belastet und das schürt Ängste, die nicht sein bräuchten.

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Echt schöne Antwort und so wahr #verliebt

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Ich würde sie weiterhin bestärken, sie ist ja wirklich kein kleines kind mehr.
als eltern immer positiv bleiben. es wird alles so spannend und aufregend sein, dass das heimweh wahrscheinlich bald vergessen ist. am ende wird sie stolz sein, dass sie dabei war und es durchgehalten hat.

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postitiv belegen und mit dem Lehrer vereinbaren, dass sie über das Lehrerhandy am Abend Euch kontaktieren darf, falls sie wirklich heimweh hat und Kontakt braucht. Oft ist es so lustig, dass diese Option gar nicht gebraucht wird, aber es ist schon, sie zu "haben". -- Lehrer bieten das gerne an, wenn man mit denen spricht. Ebenso, dass er bei der Raumeinteilung auf jeden Fall die Beste Freundin mit ins Zimmer tut. Das hilft auch.

Meine Tochter war letzten Sommer in der 6. Klasse im Schullandheim. --- der Bammel im Bauch war sofort weg, als es dann mal losing, weil es so lustig war.
Sie hatte Bauchschmerzen udn Bammel und hatte vorher viel mehr Angst, als dass es wohl Thema war, sobald es losging.
-- aber ist vom Typ her offen und wollte auch mit und war somit auch postitiv gestimmt.


Anders mein Sohn. -- der hat mit Ängsten generell sehr zu kämpfen und hat deswegen in der 9. Klasse auch die England-Fahrt abgelehnt. Seine Ängste mussten wir ernst nehmen, weil hier auch sonst viel in diese Richtung los ist (Sozialphobie - hypersensibel etc...). Er ist noch nicht so weit, sich zu überwinden, aber das ist mit dem Psychologen abgesprochen und es wird dran gearbeitet. --

Du weisst selbst, ob es nur "Bammel" ist, - oder eine echt tief sitzende Angst.
Wenn es nur Bammel ist, dann versuche mit so viel positiven Gedanken wie möglich alles positiv zu belegen. (Lieblingsstofftier mit, - besondere Süssigkeiten/Snacks mit ihr einkaufen, extra für die Fahrt etc.... -- schaffe kleine Freu-Punkte, -- die helfen oft über den großen Bammel hinweg.

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Pass auf, dass sie nicht den Thread von weiter unten zu lesen kriegt.

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Die Handy einzusammeln ist die beste Idee der Lehrerin, gerade in Bezug auf Heimweh.
Normalerweise passiert den Tag über so viel, das die Kinder nicht an zu Hause denken. Wenn sie aber dann die ersten Nachrichten ihrer Mütter lesen : Wie geht es dir ? Wir denken an dich, oder der so, dann geht's ab, dann fließen die Tränen und es gibt kaum noch die Möglichkeit, das zu händeln.

Am besten sprichst du offen mit der Lehrerin, dass sie ein Auge mehr auf deine Tochter haben kann, bezüglich Heimweh bzw. Ablenkung/Beschäftigung. Dann überlegst du, zusammen mit deiner Tochter, was sie machen kann, wenn sie das Heimweh überkommt, ein Gedicht in Gedanken aufsagen, oder ein Lied in Gedanken singen, eine Runde um die Jugendherberge laufen, ein Buch lesen.... irgendwas.

Dann malt ihr euch aus, wie ihr feiert, wenn sie 5 Tage Österreich geschafft habt, wie ihr zusammen ins Kino geht, oder zu McDonald's oder oder oder.

Umso überzeugter du bist, umso glaubhafter bist du für sie.

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Ihr solltet sie unbedingt darin bestärken, dass sie das schafft.
Heimweh kann man aushalten, meist haben mehrere Kids Heimweh und manchmal schaukelt es sich auch gegenseitig hoch - aber meist trösten sich die Zinmergenossen gegenseitig, das ist eine tolle Erfahrung für die Kinder.

Lasst sie lieber einen kleinen Kalender mitnehmen, an dem sie jeden Tag den Tag durchstreichen kann, den sie geschafft hat. (Und wenn sie den dann vergisst, umso besser).
Ein Kuscheltier sollte dabei sein - das haben andere in dem Alter auch.

Das Handy einzusammeln ist die beste Idee der Lehrerin überhaupt.
Und ich würde keinen Kontakt über das Lehrerhandy vereinbaren o.ä.

Meine Tochter, die als Grundschulkind begeistert und strahlend auf Klassenfahrt fuhr, hatte auf einer Klassenfahrt in der 5 dann völlig überraschend Heimweh. Ok, wir sind während der Klassenfahrt umgezogen, das war natürlich unglücklich.
Und diese idiotische (sorry) Lehrerin hatte nichts besseres zu tun, als dem Kind ein Handy in die Hand zu drücken "ruf deine Mama doch mal an". Die Lehrerin selbst hatte ich auch an der Strippe "erzählen sie ihrer Tochter doch mal, was Zuhause gerade passiert".
Ich habe meiner Tochter NICHT erzählt, was bei uns gerade los war (bei der bloßen Erwähnung flossen heiße Tränen ins Telefon) ich habe sie von ihrem Tag erzählen lassen und da stellte sich heraus, dass der Tag absolut supertoll war.

Der Höhepunkt war ein Anruf vom Lehrerhandy auf meins um 23.55 ... ich war zum Glück noch wach, konnte drangehen und erfuhr, dass es nur um Heimweh geht.
Ich stelle mir vor, ich hätte geschlafen und am nächsten Morgen den Anrufversuch entdeckt. Da geht doch das Kopfkino an, was alles passiert sein könnte...!

Das würde ich auch mit der Tochter vereinbaren: keine Nachrichten sind gute Nachrichten.
Heinweh ist ok.
Ubd es sind auch nur 5 Tage - sie soll sich gut merken, was sie alles erlebt, damit sie es euch hinterher erzählen kann.

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Vielen Dank für die lieben Antworten.
Ich bin auch der Meinung, es ist besser kein Handy auf Klassenfahrt zu haben.
Das Heimweh eigentlich etwas Gutes ist, darüber haben wir heute auch noch gesprochen. Ich kenne das Gefühl nur zu gut von mir selber, als ich früher auf Klassenfahrten oder im Zeltlager war. Hab auch oft geweint deshalb, ein doofes Gefühl, aber trotzdem hab ich schöne Erinnerungen an diese Fahrten.
Ich hoffe nur, meine Tochter steigert sich dann dort nicht zu sehr rein und kann sich etwas ablenken. Das Ganze ist natürlich auch schwer für uns Eltern mitanzusehen....aber wir bleiben vor unserer Tochter stets positiv.

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Besorg dir einen MP3 Player und eine kleine Digitalkamera (das wird ja beides hoffentlich erlaubt sein?), spiel ihr da ihre Lieblingsmusik, Hörbücher, vllt. auch eine Meditation drauf, und drück ihr die Kamera in die Hand mit der Botschaft, dass sie die tollsten Momente festhalten soll. Wird bestimmt schön in Österreich.

Grüße von einer Person, die am liebsten in Klasse 9 gar nicht mit auf Klassenfahrt wäre, und es sich dann als tollstes Erlebnis ever entpuppt hat. Ich würde die Erfahrung nicht missen wollen. Zugegeben habe ich das natürlich nicht so gerne, aber es war super dort.


PS: Du könntest mal noch nachfragen, ob es nur um Smartphones geht, oder ob auch ultra simple "Wegwerfhandys" verboten sind. Letzteres könntest du eines besorgen mit einem Guthaben. Telefonisch erreichen könnte sie euch dann wenigstens.

Bearbeitet von EfeuIvy
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WIESO müssen die Kinder denn die Handys abgeben? Da wäre selbst ich als Erwachsene auch komplett raus. Wenn ich meine Mama nicht jeder Zeit erreichen könnte würde ich durchdrehen

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Handys sollen abgegeben werden, damit sich die Kinder miteinander beschäftigen und nicht jeder abends in sein Display starrt und um auszuschließen, daß evtl. unangemessene Fotos auf Sozial Media landen...

Ich finde die Idee super! Allerdings fällt dann Musik hören zur Ablenkung leider auch raus....man bräuchte direkt wieder einen analogen CD Player oder sowas.

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Es gibt auch noch MP3-Player. Es muss nicht immer ein Handy sein, um Musik zu hören.

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Ich finde es sehr gut, dass ihr sie bestärkt zu fahren.
Heimweh ist etwas ganz natürliches und an sich auch nicht schlimm.
Ich habe auf jeder Klassenfahrt (5. -9. Klasse) mindestens ein Kind mit Heimweh und fahre jährlich in ein Zeltlager für Kinder von 8-12 Jahren bei dem wir auch immer Heimwehkinder haben.
Meistens kann man die Mäuse so gut ablenken, dass sie das Heimweh vergessen. Wenn es ganz schlimm ist/wird ist man aber trotzdem nicht am Ende der Welt (und auch nicht aus Stein) und die Kinder können natürlich auch mal bei Mama und Papa anrufen.
Vielleicht ist es eine Möglichkeit, vor der Fahrt mit der Klassenleitung zu sprechen und einen „Notfallplan“ zu haben. Der könnte deiner Tochter Sicherheit vermitteln und wer weiß, vielleicht gefällt es ihr dort dann so gut, dass sie ihr Heimweh vergisst.

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Was helfen kann, wenn sie weiß, mit wem sie ein Zimmer teilt. Gerade wenn es die Freundinnen ist, kann das soooo schön sein. Was wir damals auf Klassenfahrt für Blödsinn und Lachanfälle hatten...hach.

Bearbeitet von Inaktiv